Wenn er über Flüsse und Hügel zum fernen Horizont blickt, sich dabei seiner eigenen
Unbedeutendheit in der Welt bewusst ist und dennoch Zuversicht, Hoffnung und Mut
bewahrt, welche die Grundlage aller
Tugenden sind.
Wenn er tief in seinem Herzen erkennt, dass jeder Mensch ebenso edel, so verderbt, so
gottgleich, so einzig ist wie er selbst, und bestrebt ist, seine Mitmenschen zu verstehen und
ihnen zu verzeihen.
Wenn er Anteil nehmen kann an seinen Mitmenschen mit ihren Sorgen und sogar ihren
Verfehlungen in dem Bewusstsein, dass jeder Mensch gegen eine Vielzahl von
Schwierigkeiten zu kämpfen hat.
Wenn er gelernt hat, Freunde zu gewinnen und zu behalten, und mehr noch, wenn er mit
sich selbst in Frieden ist.
Wenn er die Blumen liebt, Tiere beobachten kann ohne den Wunsch zu verspüren, ihnen
nachzustellen, und an ein freudiges Ereignis in seiner eigenen Kindheit erinnert wird, wenn
er das Lachen eines kleinen
Kindes hört.
Wenn er bei allen Mühsalen des Alltags heiter und gelassen sein kann.
Wenn das Leuchten der Sterne zwischen dunklen Bäumen und das Glitzern der
Sonnenstrahlen über dem bewegten Wasser ihn ebenso rühren wie der Gedanke an ein
geliebtes, lang verstorbenes Wesen.
Wenn seine Ohren kein Hilferuf ungehört erreicht und er keine bittende Hand übersieht.
Wenn er jeden Glauben achtet, der einem Menschen hilft, Gott zu erkennen und den
höheren Sinn seines Lebens zu verstehen, wie dieser Glaube auch heißen mag.
Wenn er in eine Pfütze am Weg schauen kann und mehr als nur Schmutz, im Gesicht des
einsamsten und niedrigsten Mitmenschen mehr als nur Sünde erkennen kann.
Wenn er gelernt hat zu beten, zu lieben, und zu hoffen.
Wenn er sich selbst vertraut, seinen Mitmenschen, und seinem Gott. In seiner Hand eine
Waffe gegen das Übel, in seinem Herzen ein Lied, die Freude am Leben und keine Furcht vor
dem Sterben.
Ein solcher Mann hat das einzige wirkliche Geheimnis der Freimaurer gefunden und ist
bestrebt, es der ganzen Welt mitzuteilen.
(John Fort Newton, Übersetzung W. Jung)